Das Interview mit Ingo Jungclaussen.
Interviewer: Herr Jungclaussen, Sie erklären in Ihren Büchern, Seminaren und jetzt bald mit Ihrem Elearning-Angebot gestandenen Psychoanalytikern und Tiefenpsychologen grundlegende und komplexe Inhalte zur Psychoanalyse, wie kann das funktionieren? Sind Sie denn Psychoanalytiker oder Tiefenpsychologe?
Jungclaussen: Nein, ich bin kein approbierter Psychoanalytiker oder Tiefenpsychologe, im Sinne einer abgeschlossenen psychodynamischen Standard-Ausbildung. Ich verfüge über ein Psychologie-Studium, langjährige psychotherapeutische Fort- und Weiterbildungen in unterschiedlichen Feldern, u. a. an der Pforzheimer Akademie für Psychotherapie und eine HPG-Zulassung. Ich habe mich im Kontext des Antragsberichts auf die Vermittlung der inhaltlich-methodischen Anforderungen psychodynamischen Verstehens spezialisiert. Ich verstehe mich inzwischen als Didaktiker, der die Leidenschaft für die Psychoanalyse und für die kreative Entwicklung von Lernmethoden verbindet und so seinen eigenen didaktischen Weg durch die Psychoanalyse für sich entwickelt hat.
Interviewer: Wo begann dieser Weg?
Jungclaussen: Ich bin wie gesagt vom Grundberuf Diplom-Psychologe und habe noch ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Sonderpädagogik.
Interviewer: In Ihrer Leidenschaft für die Didaktik der Psychoanalyse treffen sich also ihre beiden Studienabschlüsse wieder.
Jungclaussen: Ja so kann man das auch betrachten. Wenn ich in meinen Seminaren meinen Sonderpädagogik-Abschluss erwähne, begegnet mir das ein oder andere Schmunzeln bei den Teilnehmern…
Interviewer: …warum das?
Jungclaussen: Weil viele meinen, als Sonderpädagoge sei man geübt Kompliziertes zu elementarisieren. Aber ehrlich gesagt, hat meine Freude an dieser Arbeit, wenig mit dem Sonderpädagogik zu tun, sondern mehr an der Faszination an der Psychoanalyse.
Interviewer: Sind Sie auch in einer Praxis therapeutisch tätig?
Jungclaussen: Ich habe in Kölneine psychotherapeutische Privat-Praxis, in der ich zusammen mit einer netten Kollegin, auf der Basis meiner HPG-Heilkunde-Zulassung tätig bin. Aufgrund meiner zunehmenden beruflichen Orientierung in Richtung Vermittlung der Psychoanalyse durch Bücher, Seminare, Coachings und meine universitäre Tätigkeit, konzentriere ich mich in meiner Praxis schwerpunktmäßig auf Psychodynamik-Supervisionen und –Coachings mit niedergelassenen Psychotherapeuten, die mich in meiner Praxis aufsuchen. Hinzu kommen meine Autorentätigkeiten, meine Fortbildungs-Seminare und jetzt das E-Learning, was alles sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.
Interviewer: Was sind denn Ihre fachlichen Schwerpunkte in Ihrer universitären Tätigkeit?
Jungclaussen: Ich arbeite als Dozent im Department Psychologie, im Fachbereich Pädagogische Psychologie. Hier versuche ich den jungen Lehramts-Studierenden auch psychoanalytische Perspektiven und Sichtweisen aufzuzeigen. Besonders das Konzept des Szenischen Verstehens, ist m. E. ein spannendes Konzept und ein Brückenschlag in die Welt der Pädagogik und Schule.
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